fbpx Johannes
show grid desktop
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Zurück
Johannes zur Bonsen
Think global – act local
Klimaschutz in der Kleinstadt

Ihr sucht einen grünen Job mit Zukunft? Johannes zur Bonsen hat einen gefunden. Nach seinem Studium der Umweltwissenschaften hat er als Klimaschutzmanager in Werne angefangen. Eine kleine Stadt mit großen Zielen. Aber wie wird man professioneller Klimaschützer im kommunalen Bereich. Fragen wir einfach Johannes.

Hallo Johannes, wo treffen wir Dich gerade an?

Ich bin in meinem Büro in der Stadtverwaltung Werne. Das ist eine schöne Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen. Ich habe hier vor kurzem als Klimaschutzmanager angefangen. Die Stelle wird mit Bundesmitteln gefördert und zielt darauf ab, ein kommunales Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Für mich als Umweltwissenschaftler ist das ein grüner Traumjob.

Was sind Deine Aufgaben?

Ich erarbeite mit Kollegen aus anderen Fachbereichen einen Maßnahmenkatalog, um im kommunalen Bereich dem Klimawandel zu begegnen und Treibhausgas-Emissionen reduzieren zu können. Da geht es immer um ganz konkrete Lösungen. Zum Beispiel um neue Fotovoltaikanlagen oder den Ausbau der E-Mobilität. Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass es nicht nur um Theorie oder den ganz großen globalen Wurf geht, sondern das Ergebnis all unserer Projekte auch immer vor der Haustür zu sehen ist. Think global, act local ist hier buchstäblich mit Händen zu greifen. Das motiviert mich und alle, die jeden Tag daran mitwirken.

Warum ist es Dir wichtig, in einem grünen Beruf zu sein?

Umwelt- und Klimaschutz sind essenziell für unsere Zukunft. Wir stehen gerade an einem entscheidenden Punkt, wie es mit unserem Planeten weitergeht. Die vielen Faktoren, die dabei eine Rolle spielen und die Stellschrauben, über die Veränderungen möglich und nötig sind, habe ich in meinem Masterstudium ausleuchten können. Der International Master of Environmental Sciences* an der Uni Köln (komplett auf Englisch) verbindet relevante Bereiche der Umweltwissenschaften in einem integrativen Studiengang. Zum Beispiel Ökologie, Atmosphären- und Gewässerkunde, Umweltpädagogik, Geophysik, Umweltmedizin, Umweltpolitik und vieles mehr. Das schärft den Blick auf die aktuellen Klima- und Umweltherausforderungen und die Wege zu machbaren Lösungen enorm. Auf diese Weise habe ich für mich und meinen Job heute ungeheuer viel an Wissen und Inspiration mitgenommen

Wie verlief Dein Weg? War Dir immer schon klar, wo Du hinwillst?

Nö. Das hat sich so ergeben. Ich habe mein Abi mit Mathe und Deutsch im Leistungskurs gemacht. Dass ich gut mit Zahlen umgehen konnte und mir das auch noch Spaß machte, hatte mich zunächst zu einem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt am Main gebracht. Statistik, Zeitreihenanalysen, Wahrscheinlichkeitsrechnungen, Kosten-Leistungsrechnungen – damit konnte ich was anfangen. Dass ich als Werkstudent bei einem Beratungsunternehmen dieses akademische Wissen dann gleich auch mit praktischer Alltagserfahrung ergänzen konnte, war für die weitere Orientierung auf dem Arbeitsmarkt natürlich sehr hilfreich.

Wie kamst Du von dort aus zur Nachhaltigkeit?

Nach meinem Bachelor hatte ich mich bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ**, beworben. Ich konnte ein halbes Jahr in einem Projekt zur Energieeffizienz und landwirtschaftlicher Wertschöpfung mitarbeiten. Das war eine unglaublich intensive Erfahrung, bei der mir gewissermaßen die Lunte zum Greening gelegt wurde. Das Masterstudium in Köln passte da für mich in seiner ganzen thematischen Breite perfekt. Das Ergebnis waren vier sehr abwechslungsreiche  Semester, die noch durch einen Auslandsaufenthalt in Manchester gekrönt wurden. Meine Masterarbeit habe ich über Power-to-Heat geschrieben. Dabei ging es um die Umwandlung von überschüssigem grünen Strom im Energiesystem in nützliche Wärme z.B. zum Beheizen von Gebäuden. Es ist cool, was alles möglich ist.

Welche Tipps hättest Du für die bereit, die auch einen grünen Job wollen?

Guckt nicht nur auf die großen Player. Klimaschutz fängt im Kleinen an und liegt oft viel näher als Ihr denkt. Im kommunalen Umfeld nimmt das Thema gerade richtig Fahrt auf. Die Stadt Werne ist dafür ein super Beispiel. In den Gremien unserer Bürgerschaft gibt es viel Sachverstand und eine hohe Bereitschaft, daraus konkrete Projekte für den Klimaschutz zu entwickeln. Hier mit motivierten Fachleuten aus unterschiedlichen Disziplinen an den Schnittstellen mitzuwirken, ist eine tolle, sinnstiftende Aufgabe. Gemeinsam können wir Großes bewegen.

*Ihr wollt mehr über den International Master of Environmental Sciences wissen? Alles Wissenswerte auf einen Blick findet Ihr hier!

**Informationen für Schüler und Studierende, die sich für Ausbildungs- und Mitarbeitsmöglichkeiten bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit interessieren, gibt es hier: www.giz.de